Glücksspiel und Delinquenz
Eine empirische Untersuchung
Martina Althoff, Gerhard Meyer, Michael Städler
Der empirischen Untersuchung lag die Fragestellung zugrunde, ob delinquentes Verhalten im Rahmen pathologischen Glücksspiels durch das süchtige Spielverhalten bedingt ist. Um der Vielschichtigkeit des kriminologischen Geschehens und seiner Entstehung gerecht zu werden, wurden auf der Grundlage eines täterorientierten Mehrfaktorenansatzes weitere potentielle kriminogene Bedingungsfaktoren wie Persönlichkeits- und soziale Bindungsmerkmale einbezogen. Die Datenerhebung erfolgte an Stichproben von Spielern aus Behandlungseinrichtungen sowie aus der Bevölkerung und der Bundeswehr. Es zeigt sich, daß sowohl das süchtige Spielverhalten als auch die Persönlichkeitsmerkmale direkten Einfluß auf die Delinquenzbelastung nehmen. Bei Eigentums- und Vermögensdelikten ist der direkte kausale Effekt des Suchtverhaltens größer als der der Persönlichkeit. Der Bedeutungsgehalt der aufgezeigten Risikofaktoren variiert in einzelnen identifizierbaren Subgruppen pathologischer Spieler.