Glück in Ruinen
Die Geschichte einer jungen Exulantin nach dem Dreißigjährigen Krieg
Friedrich Held
Nach Beendigung des Dreißigjährigen Kriegs arbeitete die siebzehnjährige Susanna als Magd im Haushalt eines Schreinermeisters in Wassertrüdingen. Das Städtchen an der Grenze von Franken und Schwaben wurde im Jahr 1634 vollständig zerstört. Fast alle Bewohner waren ermordet worden, oder sie waren geflohen. In dieser schwierigen Zeit kamen österreichische Glaubensflüchtlinge in die Stadt und bewohnten wieder einige verlassene Häuser bzw. Ruinen. Der Schreinermeister Holmann war auch ein Landler aus Österreich. Susanna freute sich, dass sie in seinem Haus leben und arbeiten durfte. Die primitiven Verhältnisse nach dem schrecklichen Krieg beeinflussten das Leben im Städtchen. Alle Familien lebten in großer Armut wie im Mittelalter. Die junge Frau hatte überhaupt keine Zukunftspläne, doch nach mehreren Monaten gab es plötzlich auch für sie die Möglichkeit zu einem zufriedenen Leben. Ihre Erlebnisse zwischen den Ruinen sind für heutige Leser beinahe unglaublich.