Gymnasialbildung im Widerstreit
Die Entwicklung des Gymnasiums seit 1945 und die Rolle der Kultusministerkonferenz
Hans-Werner Fuchs
Gegenstand der Studie ist die Entwicklung der zur Hochschulreife führenden Bildungsgänge seit 1945. Bereits in der unmittelbaren Nachkriegszeit wurden die Weichen in Richtung einer Reetablierung des Gymnasiums in seiner überkommenen Gestalt gestellt. Die weitere Gestaltung gymnasialer Bildung erhielt ihre wesentlichen Impulse in den Diskussionen innerhalb der Kultusministerkonferenz einerseits sowie zwischen dieser und der Westdeutschen Rektorenkonferenz andererseits. Die 1972 geschlossene Vereinbarung über die Neuordnung der gymnasialen Oberstufe steht für eine der wenigen weitreichenden und dauerhaften Reformen im westdeutschen Schulwesen; sie markiert den Höhepunkt, zugleich aber auch bis heute den Endpunkt einer auf die Modernisierung gymnasialer Bildung gerichteten Schulpolitik.