HALTUNG(en)
Perspektiven auf die Selbst-Positionierung der Theatervermittlung
Matthias Spaniel, Dorothee Wieser
Haltung zeigen, suchen, reflektieren: In Zeiten rasanter globaler Veränderungen, gesellschaftlicher Spaltungen und der Erosion geteilt geglaubter politischer Überzeugungen verstärkt sich das Bedürfnis nach klaren Positionierungen. So verwundert die Konjunktur des Begriffes „Haltung“ nicht – zudem ist dieser für Theaterschaffende eine fast schon selbstverständliche Arbeitskategorie: Es braucht eine (äußere) Körperhaltung auf der Bühne und eine (innere) Haltung zum gesprochenen Text. Aber Haltung verweist eben auch auf eine Dimension außerhalb der (Probe)Bühnen: Denn die Art und Weise, wie und mit wem Theater(-Bildung) stattfindet, kann in den (kritischen) Blick genommen werden. So ergeben sich für den vorliegenden Tagungsband folgende Fragedimensionen an den Begriff: Haltung als Handwerk, als (Selbst)-Positionierung und als Rahmung. Zentral erscheint dabei in allen Beiträgen trotz unterschiedlicher Perspektiven, dass es nicht um das Einnehmen und Bewahren einer Haltung gehen kann.