Hans Erich Apostel und das Streichquartett von Apostel,  Hans E, Bischof,  Rainer, DoelenKwartet, Wiesemann,  Mirjam

Hans Erich Apostel und das Streichquartett

Beruf und Privatleben sowie Aufnahmen mit der Originalstimme von Hans Erich Apostel

Ein Mensch, besonders ein Künstler, darf nicht in den grauen Alltag hineinleben, ohne gesprochen zu haben. (Karl Amadeus Hartmann)

Im Idealfall spricht das Werk eines Künstlers für sich selbst. Allerdings fühlt der eigenwillige, innovative Kunstschaffende sich und seine Arbeit nicht selten unverstanden beziehungsweise missverstanden. Oft besteht die misstrauische Befangenheit dem Neuen und Fremden gegenüber weit über den Tod des Künstlers hinaus.
Es bedarf also offensichtlich einer Verständnisbrücke, die dem Kunst- und Kulturinteressierten den Zugang zum Werk erleichtert, wenn nicht überhaupt erst ermöglicht. So sperrig, unwegsam und unergründlich das kreative Gelände des künstlerischen Bauherrn auch auf den ersten Blick erscheinen möge, gibt es doch Wege, die hindurchführen und Eindrücke, welche die Sichtweise verändern und das Wesentliche erkennen lassen. Ab diesem Augenblick wird die Erkundung des Fremden zu einem Abenteuer, auf das man sich gern einlässt.
Die Brücke, die wir mit unserer Edition Künstler im Gespräch bauen möchten, ist der Zugang zum Menschen hinter dem Kunstwerk, im Spannungsfeld zu seinen Lebensumständen, der politischen Situation, seiner Familie, seiner körperlichen und geistig-seelischen Verfassung und der Zeit, in der er lebt bzw. lebte.
Wie viel wohler ist vielen Hörern, Sehern und Lesern von Musik, Kunst und Literatur, wenn sie erfahren, dass sich hinter einem außergewöhnlichen, vielleicht beunruhigenden Werk ein Mensch verbirgt, der greifbar, verletzbar, fühlbar ist, der einen Alltag hat, vielleicht eine Frau, manchmal Kinder, ganz sicher Eltern, und eine Kindheit; der mit Sorgen zu kämpfen hat – ebenso wie wir – der zweifelt, hofft, liebt und stirbt.
Diese gemeinsame Schnittmenge des Menschseins verbindet uns mit dem Künstler, ist eine Brücke zu seinem Werk, und kann zu dessen Verständnis wesentlich beitragen, indem es uns durch die Schleuse des Vertrauten zum Unvertrauten führt.
Jeder hört anders, erlebt das Gehörte auf seine einzigartige Weise, aber das Wesentliche ist, dass er es hört, dass er sich intensiv mit ihm beschäftigt und sich, neugierig geworden, auf Entdeckungsreise begibt, um – in unserem Falle – die neue Musik und ihre Schöpfer sehr persönlich kennen zu lernen.

Hans Erich Apostel (1901-1972) – Musik als Lebensraum

Im Heim, mit Büchern, Gemälden und Zeichnungen, das selbsterkletterte Edelweiß auf dem Tisch, daneben ein Totenschädel – das ist das richtige Ambiente für einen Künstler. (Hans Erich Apostel)

Wem der Komponist überhaupt ein Begriff ist, wird ihn in erster Linie als Schüler Arnold Schönbergs, später auch Alban Bergs, kennen, als Mitglied des Schönberg-Zirkels und vielleicht als den begabtesten Lyriker unter den Schönberg-Schülern, der sich später jedoch in die reine Instrumentalität entwickelte.
Neben Apostels gesamten Schaffen für Streichquartett (5 Quartette, von denen vier Weltersteinspielungen sind) hören Sie die Originalstimme von Hans Erich Apostel sowie ein Gespräch, das Mirjam Wiesemann mit dem Apostelschüler Prof. Dr. Rainer Bischof führte. Rainer Bischof erinnert charakteristische Anekdoten, schildert künstlerische und persönliche Entwicklungen Apostels und beleuchtet einige seiner prägnanten Charakterzüge. Wie das Edelweiß in Berg´scher Tradition – der ebenfalls eine Blume auf seinem Schreibtisch hatte – und den Totenschädel in Schönberg´scher Tradition als Symbol für die Vergänglichkeit, beschreibt Bischof auch Apostel selbst, den Mann zwischen Alban Berg und Arnold Schönberg, zwischen Liebenswürdigkeit und Schroffheit, der einerseits Angst vor dem Leben außerhalb seiner Studierstube hatte und andererseits musikalische Mikroleben von absonderlicher Abenteuerbereitschaft (Dr. Harald Kaufmann) schuf – Apostel, der strenge Humanist, Architekt und Intellektuelle, der betont denkende Musiker, dem jede Form von Gefühlsästhetik zuwider war, dem jedoch andererseits cholerische Ausbrüche ebenso wenig fremd waren wie die panische Angst vor dem Krank- bzw. Verrücktwerden.
(Mirjam Wiesemann)

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