Hotel Weitblick
Renate Silberer
Vier Führungskräfte einer Werbeagentur, ein Wochenende in einem abgelegenen Hotel: Wer den Geschäftsführer-Posten bekommen soll, entscheidet der von Selbstzweifeln geplagte Consulter Marius Tankwart. Seine Auswahlseminare sind berühmt, doch der erbitterte Kampf der Manager untereinander macht eine gemeinsame Lösung unmöglich, und als er im Verhalten der Teilnehmer schließlich die Erziehungsmethoden einer Nazi-Pädagogin wiedererkennt, muss er eine Entscheidung treffen, von der sein eigenes Überleben abhängt.
Mit einem Kammerspiel der sogenannten Leistungsträger konzentriert Renate Silberer in ihrem Romandebüt die zwischenmenschlichen Konflikte in einem Punkt. Sie richtet einen entlarvenden Blick auf die erlernten Handlungsweisen unserer Gesellschaft und legt deren zutiefst beunruhigende Ursprünge frei.
„Er sieht den röhrenden Hirsch: Ach, wie wünschte ich mir, sie würden alle einmal ins Wanken geraten, jeder Mensch sollte an irgendeinem Punkt in seinem Leben wenigstens ein einziges Mal seine Standfestigkeit verlieren.“