Humanismus
Cornelis Augustijn
Die Geschichte der Kirche in der Zeit des Humanismus wird zumeist als Papstgeschichte dargestellt. Im Gegensatz dazu konzentriert sich Cornelis Augustijns kompakte Überblicksdarstellung auf die Arbeit der Humanisten. Dabei stellt er sowohl den italienischen Renaissance-Humanismus seit etwa 1430 vor, dessen Schwerpunkte in Rom und Florenz lagen, als auch den – zeitlich folgenden – Humanismus nördlich der Alpen, zu dessen Repräsentanten Johannes Reuchlin (1455–1522) und Erasmus von Rotterdam (1469–1536) gehören. Augustijns Darstellung geht nicht nur auf die Unterschiede und Gemeinsamkeiten beider Strömungen ein, er zeigt auch die antiken Wurzeln dieser nach Form und Inhalt eigenen Theologie, die sich von der Scholastik absetzt und in ihren Schriften Vorbehalte gegenüber der römischen Kirche entwickelt, womit sie in gewisser Weise zu einem Wegbereiter der Reformation wird.