In der Welt sein
Gedichte 1980 bis 2015
Bernhard Seubert
Wir alle sind in der Welt. Wir hören Geräusche, Stimmen und die Laute der Natur. Wir sehen Schönes und Hässliches. Wir riechen Düfte und Widerliches. Wir schmecken Köstliches und Ungenießbares. Tastend erkennen wir die Umwelt. Dies alles kommt von Außen und strömt in uns ein. Doch unsere Welt ist viel größer. Im Inneren verarbeiten wir, was von außen kommt, und dann erst wird es uns Welt. Wir können ohne das Innere das Außen nicht erkennen und fassen. Das Innere mit seinen Affekten, Gefühlen und Emotionen, mit dem Bewusstsein von den Dingen der Welt, mit den Erfahrungen und dem Intellekt macht uns das Außen begreiflich. Doch es kann sein, dass Dinge, die uns die Sinne zeigen, nicht so sind, wie sie uns zunächst erscheinen. Sie können ganz anders sein, weil wir sie mit einem unzutreffenden Vorwissen aufgenommen haben. Sie können auch gar nicht sein, weil sie nur unserer Phantasie entsprungen sind und für Wirklichkeit gehalten werden.
Die Prosagedichte im Buch „In der Welt sein“ sind meditative Betrachtungen der Welt. Sie sind entstanden bei Beobachtungen in der Natur, beim Kontakt mit Menschen, beim Meditieren über die Dinge der Welt und bei der Einfühlung in Phänomene, die überall vorkommen.