Institutioneller Wandel und Ressourcenkonflikte von Beeler-Stücklin,  Sabrina

Institutioneller Wandel und Ressourcenkonflikte

Fischerei, Viehzucht und Landwirtschaft im Nigerbinnendelta von Mali

Das Nigerbinnendelta in Mali bildet ein komplexes Ökosystem, das für seine Bewohner von unschätzbarer Bedeutung ist. Die alljährliche Überflutung der Ebene durch den Fluss Niger ermöglicht eine von Jahreszeit zu Jahreszeit variierende Nutzung der Ressourcenräume durch verschiedene Gruppen, deren wirtschaftliche Haupttätigkeit durch die ethnische Zugehörigkeit bestimmt wird. Sie bietet zudem günstige Bedingungen für Landwirtschaft, Viehzucht und Fischerei. Gleichzeitig ist das Delta jedoch als Lebens- und Wirtschaftsraum aufgrund der klimatischen und topographischen Bedingungen von großer Unsicherheit geprägt, zumal die Ressourcenlage saisonal und jährlich sehr variabel ist und Ressourcen-Degradierung und Konflikte zentrale Probleme im Nigerbinnendelta sind.

Gegenstand der Forschungsarbeit sind die institutionellen Vereinbarungen zur Ressourcennutzung und Konfliktlösung im Nigerbinnendelta. Wie werden der Zugang und die Nutzung der natürlichen Ressourcen reguliert? Welche Interessenskonflikte zwischen den verschiedenen Akteuren und Nutzergruppen in Zusammenhang mit dem Ressourcenmanagement bestehen? Weshalb kommt es zu diesen Interessenskonflikten? Wann kommt es zu Eskalationen von Konflikten? Welche Strategien und Handlungsmöglichkeiten verfolgen die Akteure zur Durchsetzung ihrer Interessen oder zur Konflikttransformation? Welche Machtbeziehungen spielen dabei eine maßgebliche Rolle? Diese Themenbereiche werden anhand eines konkreten Fallbeispiels im Nigerbinnendelta von Mali analysiert.

Die Arbeit zeigt auf, dass Ressourcen-Degradierung und Konflikte aufgrund unklarer Rechtsverhältnisse bestehen und fortdauern. Diese Probleme werden durch ein Wechselspiel der Interessen verschiedener Akteure aufrechterhalten, zumal diese Akteure aus der aktuellen Lage Profit schlagen, insbesondere Renten abschöpfen können. Zu den Gewinnern gehören vor allem Händler und Beamte des öffentlichen Dienstes sowie die lokale Elite, bestehend aus traditionellen Chefs, Kleinhändlern und gebildeten Personen. Ärmere Ressourcennutzer hingegen – die Mehrheit – wurden und werden in marginale Ressourcengebiete abgedrängt und übernutzen die ihnen zur Verfügung stehenden Ressourcen unter großer Konkurrenz. Dies führt zu einer Zunahme und Verschärfung von gewalttätigen Konflikten.

REZENSIONEN:
„Mit Recht fordert […] die Autorin in ihren Schlussfolgerungen, eine genaue Regelung zur Nutzung der natürlichen Ressourcen einzuführen und für deren Durchsetzung zu sorgen, indem alle diejenigen, die sich nicht an die Regeln halten, glaubhaft sanktioniert werden. Dabei müsse auch die Macht der traditionellen Chefs eingedämmt und die Korruption bekämpft werden. […] Insgesamt ist der Band interessant geschrieben. Er lässt den Alltag der Bevölkerung im Nigerbinnendelta lebendig werden und genügt doch allen wissenschaftlichen Anforderungen.“
(Frank Bliss in „Ethnoscripts“ Jg. 13/2, 2011, 220-223)

“The focus of this study are institutional agreements on resource utilization and conflict solution in this area, describing actors and profiteers. This includes resource management, action strategies, conflict transformation, power relations, and agency. This is set in a historical perspective – insofar as it is a useful context for understanding present processes. This is studied in a concrete case: the fishermen village of Gomina (Daga-Womina), inhabited by the Tié-Bozo (plus neighbouring villages Daïebe, Missira, Sabé, Wandiaka) and seasonal resource users. The author shows that resource degradation and conflict mainly occur and persist because of unclear, fuzzy juridical conditions. This situation is kept up since various actors profit from it, it is a form of rent-seeking behaviour. Often, the local elite – officials, traders, chiefs, educated persons do profit, with the poor being excluded, which leads to violent conflict. The study is conceptualized along the lines of New Institutionalism (Ostrom, North, Ensminger, etc.).“
(Ulrich Oberdiek in „Anthropological Abstracts“ VIII, 2009, 84)

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