Jenseits der Kulturwissenschaften
Beiträge zu Cultural Studies, Popular- und Massenkultur
Roman Horak
Der vorliegende Band versammelt Aufsätze, die versuchen, den Aspekt des Politischen in der Artikulation mit den Momenten des Kulturellen nicht vergessen zu lassen.
Nach der heftigen Hausse, die der Begriff Kultur in den letzten anderthalb Jahrzehnten erlebt hat, scheint sich die Aufregung um ihn nun etwas gelegt zu haben. Gewiss, in Politik und Feuilleton wird der Terminus der Leitkultur häufig bemüht, und von (je nach Standpunkt: europäischen oder christlichen) Werten ist in diesem Zusammenhang gerne die Rede.
Die deutsche Kulturwissenschaft/en, kritisch, wie sie sich auch gerne verstehen mag, aber ist dort angelangt, wo sie eigentlich immer schon war, im sicheren Hafen der Welt des feinen Geistes. „Kultur“, meist wird nebenbei der Bedeutungsgehalt des Begriffes offen gelassen, firmiert nicht selten als Substitut für „Politik“ oder „Gesellschaft“. Eine solche Zugangsweise dient aber weder einer Klärung der Frage, was denn unter „Kultur“ recht eigentlich zu verstehen wäre, noch kann sie zur einer historisch-praktischen, aber auch diskursiven Verortung kultureller Praxen, Artefakte, Haltungen etc. etwas beitragen.
Die Aufsätze dieses Bandes verbindet, so kann man nur hoffen, das Bemühen, die Politik der Kultur und die Kultur der Politik nicht aus den Augen zu verlieren.