Juri Gagarins Sprung aus dem Fenster

„Nachdem Günter Fischerauer zuletzt mehrere Dramen vorgelegt hat, verlässt er – für diesmal wenigstens! – die Bretter, die die Welt bedeuten, und begibt sich auf das Feld der Epik und Lyrik. In insgesamt fünf Erzählungen (ent-)führt uns der Autor dabei in Räume, die unterschiedlicher nicht sein könnten: in ein Hotelzimmer zunächst, das dem Kosmonauten Juri Gagarin zum Verhängnis wird, in die Kommandokapsel von Apollo 11, dem ruhmlosen Gefängnis desjenigen Astronauten, der den Mond nicht betreten durfte, in das Schlafzimmer eines Wanderers, dessen bizarre Gedankenwanderung wir hier verfolgen, in das Tote Gebirge, das ein entarteter Lehrer aufsucht, um den Tod darin zu finden, und schließlich in die geheimnisvolle Bibliothek des Fräulein Elisabeth, die dem überraschten Besucher zu einem geistreichen Wartesaal für ein unverhofftes Abenteuer wird. Was diese so unterschiedlichen Räume jedoch verbindet, sind die skurrilen, bizarren und mitunter gar abseitigen Gestalten, die sie bevölkern. Zwischen die einzelnen Erzählungen ist eine Reihe von Gedichten gestreut. Und diese sind deutlich mehr als bloße Lückenfüller! Der wunderbar leichte, erfrischend komische und bisweilen auch trocken-lakonische Ton, der hier anklingt, weckt sofort den Wunsch nach mehr! Das neue Werk Fischerauers wird damit zu einem eindrucksvollen Nachweis seiner Vielseitigkeit.“Klaus Gattermaier