Kaisermord am Rhein
Die Erinnerungen des Severus Alexander
André Link
Kaum aus dem Perserkrieg zurück, muss Kaiser Severus Alexander gegen die Alamannen ins Feld ziehen. in Mogontiacum (Mainz) schlägt er sein Hauptquartier auf und wartet zunächst ab. Seine Mutter, die den jungen Imperator völlig beherrscht (sie zwang ihn sogar zur Scheidung von seiner geliebten Frau), will, dass die Feinde gewaltsam zurückgedrängt werden, er zieht Verhandlungen vor. Seine aufmüpfigen Legionäre hält er mit Waffenübungen hin und diktiert in der Zwischenzeit seinem Vertrauten und Sekretär Encolpius seine Memoiren, in denen seine Vorgänger aus der Dynastie der Severer, Septimius Severus und Caracalla, als strahlende Vorbilder verklärt werden. Denen kann Alexander trotz aller Bemühungen allerdings nicht das Wasser reichen: Seine eigene Ohnmacht muss der überforderte Herrscher erkennen, als er gezwungen ist, bei einer Inspektionsreise am Limes einen Aufstand der Mithras-Anhänger, die die Garnison in Obernburg in Schutt und Asche gelegt haben, in einem strengen Strafgericht niederzuschlagen. Nach Mogontiacum zurückgekehrt, ist dem jungen Kaiser noch eine kurze Atempause und eine Romanze mit der reizenden keltischen Brötchenverkäuferin Boudica beschieden. Während Alexanders Mutter versucht, den ihr unbequemen Encolpius durch einen Giftanschlag aus dem Weg zu räumen, bahnt sich am Limes das Verhängnis an. Im zur Untätigkeit verurteilten Heer wächst die Unzufriedenheit, der Usurpator Maximinus rückt gegen Alexander vor und eine gewaltvolle Konfrontation erscheint unaufhaltsam.
– In seinem neuen Roman skizziert der Autor nicht nur die dramatischen Ereignisse um historische Gestalten der Verfallszeit des Römischen Reiches, sondern entwirft auch ein plastisches Stimmungsbild des Alltags am Rhein- und Main-Limes: Römische und germanische Geschichte nimmt packende Gestalt an.