Kaiserzeitliche Grabaltäre Niedermakedoniens
Untersuchungen zur Sepulkralkultur einer Kunstlandschaft im Spannungsfeld zwischen Ost und West
Ioanna Spiliopoulou-Donderer
Erschienen im Jahr 2002
Letzte ISBN: 978-3-941336-13-1
Das kaiserzeitliche Makedonien hat sich zwischen dem starken westlichen Einfluß einerseits und den aus dem kleinasiatischen Bereich übernommenen Elementen sowie der lokalen späthellenistischen Tradition andererseits zu einer eigenständigen Kunstlandschaft entwickelt. Da das westliche Element deutlich vorherrscht, kann von einer weitgehend romanisierten Kunstlandschaft gesprochen werden, zumindest im Spiegel ihrer Grabkunst.
Die Grundlage der Studie bilden 134 Grabaltäre aus vier Zentren des niedermakedonischen Raumes und deren Umgebung: aus Beroia, dem Sitz des makedonischen Bundes, aus Dion, der colonia lulia Diensis, aus Edessa, einer Stadt mit hellenistischen Strukturen noch in römischer Zeit, und aus Thessaloniki, dem Statthaltersitz der Provinz Macedonia. Sie werden unter den Gesichtspunkten der Typologie, Ikonographie, Chronologie, Epigraphik und Prosopographie untersucht. Vergleiche mit weiteren Denkmälern östlicher und westlicher Grabkunst zeigen, daß die makedonischen Grabaltäre eine lokal und zeitlich begrenzte Gattung darstellen, die im l. Viertel des 2. Jhs. beginnt und im mittleren 3. Jh.n.Chr. ausläuft.