Karl Marx geht um.
Eine Einführung in sein Leben und Werk mit vielen Zeichnungen des Autors
Hüllinghorst Andreas, Dirk Braunheim, Stefan Siegert
Es gibt wohl kaum einen Menschen, der so oft totgesagt wurde wie der 1883 zweifelsfrei verstorbene Karl Marx. Selbst denen jedoch, die vor dreißig Jahren hofften, seine Lehren nach dem Scheitern des realsozialistischen Versuchs in Europa endgültig aus dem Gedächtnis der Menschheit löschen zu können, dämmert mittlerweile: Marx spricht heute chinesisch, spanisch, vietnamesisch… Seine Gedanken entfalten auf allen Kontinenten weiter ihre Lebenskraft und erfreuen sich ansteckender Gesundheit.
In Marx‘ Geburtsland allerdings ist die Regierung unfähig, sich offen und fair mit dem Marxismus auseinanderzusetzen. Sie lässt die einzige marxistische Tageszeitung des Landes vom Inlandsgeheimdienst überwachen, eben weil diese sich an Marx und dem von ihm hinterlassenen wissenschaftlichen Erbe orientiert. Um dieser Groteske ein Ende zu bereiten, wird der Verlag 8. Mai jetzt eine juristische Klärung herbeiführen. Doch vor allem verlassen wir uns auf unsere Wirkmächtigkeit im publizistischen Bereich. Ganz in diesem Sinne ist das vorliegende Buch ein weiterer Beleg für die erfreuliche Haltbarkeit marxistischer Ideen. Vor knapp 40 Jahren kam es zum ersten Mal heraus. Für die Neuausgabe musste es aktualisiert werden, um den von Marx bereits für seine Zeit so treffend beschriebenen Umwälzungen von Technologien und Gesellschaften mit Blick auf die Welt optimal Rechnung zu tragen.
Mit diesem Buch soll noch mehr Interesse für das Marxsche Werk geweckt werden. Es führt in die Gedankenwelt des genialen Wissenschaftlers ein, wobei die wunderbaren Zeichnungen von Stefan Siegert nicht nur für ein hohes Maß an Anschaulichkeit sorgen, sondern auf spezifische Weise zum weiteren Studium anregen. Dargestellt werden aber auch die prekären Verhältnisse, unter denen Marx sein Werk in die Welt setzen musste.