Konstruktivistische Medientheorie
Beobachter, Teilnehmer und Akteure in medialen Diskursen
Rüdiger Wild
Die in dieser Arbeit vorgestellte konstruktivistische Medientheorie versteht sich als eine kulturtheoretisch begründete Medientheorie, in der Menschen als Konstrukteure ihrer Wirklichkeiten nicht nur als Beobachter, sondern auch als Teilnehmer und Akteure zu betrachten sind. Diese drei Rollen zeigen, dass individuelle Sichtweisen, Handlungen und Weltaneignungen im Umgang mit Medien immer auch kulturell und sozial erzeugt sind. Anhand medialer und medientheoretischer Diskurse zu den Themen Information, Beschleunigung und Gleichzeitigkeit, Medienmacht und Simulation werden darum nicht nur beobachterabhängige Versionen von Wirklichkeiten erörtert. Auch die sozialen und kulturellen Teilnahmen an einer medial geprägten und zunehmend digitalisierten Gesellschaft und die sich in diesem Kontext verändernden Handlungsmöglichkeiten werden in den Blick genommen und kritisch reflektiert. Nicht allein mediale Technologien, sondern vor allem Verwendungsweisen von Medien stehen darum im Vordergrund dieser Arbeit, welche schließlich in einen Entwurf medialer Beobachtertypen einfließen. Dieses Buch richtet sich vor allem an Bildungswissenschaftler und Medienpädagogen und alle, die an einer kritischen Perspektive auf unsere Mediennutzung interessiert sind.