LehrerInnenbildung und Grundschule
Pädagogisches Handeln im Spannungsfeld zwischen Gesellschaft und Person
Christina Schenz
In der heutigen Welt des ökonomischen, sozialen, kulturellen und politischen Wandels sowie der Veränderung bislang fester tradierter Institutionen wird die Schule zunehmend zur zentralen Instanz für gesellschaftliche (demokratische) Werte.
Eine schulische Institution hat damit nicht nur die pädagogische Aufgabe der Bildung, sondern muss auch gesellschaftlichen Ansprüchen genügen. Diese Verantwortung trifft besonders auf die Grundschule zu: Sie ist als einzige Schule eine gemeinsame Schule, zu der heute (fast) alle Kinder einer Gesellschaft Zutritt haben und gemeinschaftliche Erfahrungen machen.
In diesem Schnittfeld unterschiedlichster Interessen und Absichten bedarf es Lehrkräfte, die professionell agieren, statt nur zu reagieren. Es bedarf PädagogInnen, die (alle) Kinder auf ihre Gestaltungsmöglichkeiten in einer Gemeinschaft vorbereiten und ihre Teilhabe als Chance für die Gesellschaft begreifen.
Das Buch begründet eine neue Sichtweise auf die Professionalität von Lehrkräften und zeigt konkrete Denk- und Handlungswege in der Entwicklung einer demokratisch-inklusiven Schule auf. Die zentralen Kernmerkmale werden schließlich in einem Professionsmodell pädagogischer Arbeit zusammengeführt, das als die „Profigraphie pädagogischen Handelns“ vorgestellt wird.
„Demokratie muss gelernt werden, um gelebt werden zu können“ (K.G. Fischer)
Das Besondere des Buches liegt einerseits in der systematisch-wissenschaftlichen Begründung pädagogischer Professionalisierung im Lehrberuf und bietet deshalb interessierten PädagogInnen, Lehrkräften, SchulleiterInnen aber auch Studierenden für soziale Berufe eine gute Argumentationslinie zur Entwicklung einer theoretisch fundierten Arbeit.
Andererseits bietet das Buch mit einem praxisnahen Leitfaden und kompakt dargestellten Modellen auch eine hervorragende Orientierung zur Entwicklung demokratisch-inklusiver Schulqualität.