Martin Heidegger und das einfache Sagen oder Denker und Dichter in dürftiger Zeit
Otto Kaiser
„Nun also sollten wir den hochberühmten und umstrittenen Philosophen selbst sehen und hören, der mit seinem im Herbst 1946 verfassten sprachphilosophischen ‚Brief über den Humanismus’ eine Anfrage von Sartre nach der ethischen Relevanz seines Denkens beantwortet hatte. In ihm wurde die Sprache als Haus und der Mensch als der Hüter des Seins bezeichnet. Eduard Spranger, der damals ebenfalls in Tübingen lehrte, soll über diese Schrift gesagt haben, dass für sie schon beim späten Hegel ein Plätzchen zu finden sei.“
Der seit 1960 an der Universität Marburg lehrende und manchem Bürger der Stadt als Prediger und Vortragender bekannte emeritierte Professor für Altes Testament Dr. Dr. h. c. mult. Otto Kaiser hat im Rahmen der Neuen Marburger Literarischen Gesellschaft einen Vortrag über Martin Heideggers Philosophie der Sprache gehalten. Otto Kaiser hat 1951 den seiner Zeit berühmten Vortrag über die Sprache gehört und entfaltet im Anschluss an diese denkwürdige Begegnung die Eigenart Heideggers, der seinen Hörern und Lesern dunkle Auskünfte gibt und sie so immer wieder dazu auffordert, ihre eigenen Antworten zu finden.