Martin Raschke (1905-1943)
Leben und Werk
Wilhelm Haefs, Dieter Hoffmann, Petra Kiedaisch, Karin Nietzschke, Hub Nijssen, Hans D Schäfer, Micheal Scheffel, Walter Schmitz, Volker Schober, Axel Vieregg, Hans U Wagner, Norbert Weiss
Mit einer Lebenschronik und einer Bibliographie von Wilhelm Haefs sowie einer Radiographie von Hans-Ulrich Wagner. Martin Raschke begann seine literarische Karriere als Schüler mit der aufrührerischen Zeitschrift MOB, mit der er sich unter anderem dem verehrten Vorbild Klaus Mann empfahl. Gemeinsam mit Günter Eich gründete er dann 1931 Die Kolonne, eine Zeitschrift, in der eine neue Sicht auf die Natur als Bedingung wahren Dichtertums verlangt wurde. Die Wendung zur Naturlyrik geriet freilich ins Zwielicht der nationalsozialistischen Instrumentalisierung von Dichtung, die nach 1945 gern vergessen und verdrängt wurde.
Im vorliegenden Band geht es um den poetischen Ertrag von Raschkes Wirken wie um die zeitbiographischen Zusammenhänge. Dabei weitet sich der Blick auf repräsentative Zeitgenossen wie Günter Eich und Peter Huchel und erfaßt schließlich den – heiklen – Zusammenhang deutscher Literaturgeschichte von den frühen dreißiger bis in die fünfziger Jahre. Die sorgfältige Lektüre der Texte, neue Funde aus den Archiven und lange tabuisierte Fragestellungen ermöglichen den bislang versäumten Beginn des Dialogs über Martin Raschke.