„Millionendorf“ und „Weltstadt mit Herz“
Selbstdarstellung der Stadt München 1945–1978
Anna Kurzhals
»Weltstadt mit Herz« – »Millionendorf« – »Deutschlands heimliche Hauptstadt« – diese Beinamen für die bayerische Metropole sind weithin bekannt und äußerst populär. Seit vielen Jahrzehnten formen sie ungebrochen die Bilder und Vorstellungen über München in den Köpfen der Einwohner und Besucher. Als drittgrößte Stadt der Bundesrepublik erlebte die Landeshauptstadt nach dem Zweiten Weltkrieg einen rasanten Aufschwung. Ihre internationale Bedeutsamkeit gipfelte in der Ausrichtung der Olympischen Spiele 1972.
Das vorliegende Buch erkundet die zahlreichen München-Bilder, die bei (Groß-)Veranstaltungen, aber auch in Werbebroschüren und Imagefilmen vermittelt wurden. Mit kulturgeschichtlichem Blick fragt die Studie danach, welche Wirkungen und Bedeutungen es hatte, sich als Stadt der Kultur und Lebensfreude zu präsentieren und Industrieassoziationen weitgehend zu vermeiden. Sie verfolgt die Wandlungen und Kontinuitäten der Selbstdarstellung in den Nachkriegsjahrzehnten und sucht nach den Personen aus dem städtischen Kontext, die diese erfolgreiche und nachhaltige Imagepolitik prägten.