»Mutter der schönen Liebe«
Maria und ihre biblischen Vorausbilder in der Regensburger Kirche St. Kassian
Rudolf Voderholzer
St. Kassian ist die älteste und in den Augen vieler Betrachter schönste Pfarrkirche in Regensburg. Sie überrascht ihre Besucher mit einem einzigartigen Bildprogramm. Hauptdarsteller sind Frauen, die im Alten Testament wegen ihrer Schönheit „glänzen“: Sarah, Judith, Batseba, Esther, Abigail und Rebekka. Sie stellen sich aber nicht selbst in den Mittelpunkt. Sie verweisen vielmehr auf je eine Facette der Schönheit der Gottesmutter Maria. Sie ist die wahre und vollkommen Schöne.
Schönheit ist nichts Oberflächliches und Vergängliches. Wer der Wallfahrt zur „Schönen Maria“ und ihrem typologischen Bildprogramm in St. Kassian nachgeht, wird feststellen, dass sie eine aus der Tiefe der Seele und des Herzens hervorgehende Eigenschaft ist. Diese Schönheit hat auf ewig Bestand.
Der Bischof von Regensburg hat die von außen so unscheinbare Kirche besonders ins Herz geschlossen. In dieser Publikation erschließt er das theologische Programm der Langhausfresken. Damit führt er auch ein in die Methode der typologischen Schriftauslegung, die ein bedeutender Schlüssel zum Verständnis der christlichen Kunst ist.