Nachhaltige Landwirtschaft mit technologischem Fortschritt
Warum konventioneller und ökologischer Landbau effizienter und nachhaltiger werden müssen
Wolfgang Merbach, Eberhard Schulze
Vielen Bürgern liegt der Erhalt der Natur am Herzen. Sie haben deshalb Sympathien für den Ökologischen Landbau (ÖLB) und glauben, dass Konventioneller Landbau (KLB) nicht nachhaltig sein kann.
Das vorgelegte Buch greift diese Thematik auf und möchte zu einer rationalen, kritischen Analyse der Problematik beitragen. Es wird untersucht, wie eine ökologisch tragfähige, ökonomisch Existenz sichernde, sozial verantwortliche und Ressourcen schonende Landwirtschaft aussehen könnte, die die Ernährung und Energieversorgung der wachsenden Weltbevölkerung sichert und gleichzeitig die Funktionsfähigkeit der Ökosysteme (Natur- und Umweltschutz) nachhaltig gewährleistet. Wegen der Vielfältigkeit und Verflechtungen der dabei relevanten Problemfelder kann und wird es dafür keine einfachen Lösungen geben, wie sie in der veröffentlichten Meinung oftmals angemahnt werden.
Im Unterschied zur weit verbreiteten Auffassung von den alleinigen Vorzügen des derzeit praktizierten ÖLB gelangen die Autoren zu der Auffassung, dass für eine umweltschonende und die Ernährung sichernde Landwirtschaft die Nutzung des biologisch-technischen Fortschritts (z. B. neue Züchtungsverfahren (CRISPR u. a.), Digitalisierung oder Gewährleistung ausgeglichener Nährstoffbilanzen) in beiden Landbauformen die Grundvoraussetzung darstellt. Während der KLB bei hohem Ertragsniveau Umweltschonung und Landschaftsvielfalt noch stärker beachten muss, stehen im ÖLB vornehmlich die Ertragssteigerung und Sicherung eines ausgeglichenen, bedarfsgerechten Nährstoffhaushaltes im Mittelpunkt.
In Anbetracht der begrenzten, für die landwirtschaftliche Nutzung verfügbaren Flächen setzt eine Ausweitung des (allerdings zu modernisierenden) ÖLB eine Ertragssteigerung im KLB, vielleicht auch (als dritter Weg) die Kombination beider Wirtschaftsansätze im Sinne eines integrierten Landbaus voraus, weil nur so der Hunger in der Welt zu beseitigen ist. Ziel muss es für die Landwirtschaft sein, durch hohe Erträge so wenig wie möglich Fläche zu nutzen, damit diese zukünftig im erforderlichen Maße für die Erhaltung von Wildnis und für Naturschutzgebiete zur Verfügung steht und trotzdem die Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung garantiert ist.
Das Buch richtet sich an alle, die sich beruflich, wissenschaftlich oder politisch mit Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt befassen und nicht zuletzt an Verbraucher, die sich dafür interessieren, welchen Einfluss ihr Essverhalten auf Umwelt und Landwirtschaft hat.