New Harmony
Das Experiment und sein Vermächtnis
Franziska Bechtel
Das gegenwärtige Stadtbild von New Harmony, Indiana, ist für einen entlegenen, nicht einmal 900 Einwohner zählenden Ort bemerkenswert. Besonders das von Richard Meier entworfene Besucherzentrum, die Roofless Church und das Harmonist Labyrinth stechen ins Auge. Die Erinnerung an die ersten Siedler, die Harmony Society und Robert Owens Gesellschaftsexperiment (1814-1827), ist allgegenwärtig. Geleitet von der Frage nach dem Erbe der zwei sogenannten „intentionalen Gemeinschaften“ untersucht diese Lokalstudie auf einer vielseitigen Quellenbasis New Harmonys demographische, wirtschaftliche, politische und kulturelle Entwicklung. New Harmonys Erfolgsgeschichte als Kleinstadt kann nicht allein mit den bekannten städtischen Wachstumsfaktoren erklärt werden. New Harmony erhielt aufgrund der Anwesenheit zweier ideengeschichtlich in Europa verwurzelter, in den USA dann bewusst formierter Gemeinschaften einzigartige Entfaltungschancen, die dem Ort zu einem mittlerweile über 200-jährigen Bestehen verhalfen.