nous – konfrontative Literatur
10. Ausgabe
Nadja Bamberger, Mesut Bayraktar, Andrej Bill, Svenja Hauerstein, Claudia Kühn, Daniel Polzin, Matthias Rude, Lukas Schepers, Kamil Tybel
Im Gefängnis zu singen ist nicht leicht. Jeder Traum ist eine Befürchtung und die Geschichte lehrt: Träume, die kein Ende nehmen, werden bald wahr. Beim Wegschauen können wir uns selbst nicht zusehen. Das Öl auf dem Wasser ist schön. Der Schmutz der Welt fragt nach seinem Gegenteil. Von Zeit zu Zeit sucht jeder bei Nacht ein Asyl, denn wer morgens das Haus verlässt, der kehrt abends mit Wunden zurück. Die Besiegten brauchen einander. Ein Ratschlag kann ein Hammer sein und ein Kind verarmt, noch ehe es geboren ist. Ein Abgrund ist auch ein Weg. Es braucht Geduld ihn zu gehen. Und Mut. Das Meer zum Beispiel ist ein solcher Weg.
Literatur ist ein Spiegel der Wirklichkeit mit tausend Brüchen. Ihre Bedeutung liegt außerhalb von ihr. Sie ist ein Sturz in die Welt. Wie groß der Spiegel ist, wie klar, wie vielfältig, wie tief und weit, hängt von der Qualität der Literatur ab und von ihrem Selbstverständnis. Wir möchten unser kleines Jubiläum zum Anlass nehmen, den Untertitel von nous neu anzupassen. Dazu hat Mesut ein Essay verfasst: „Warum konfrontative Literatur“.
Wir möchten außerdem unsere zwei neuen Redaktionsmitglieder begrüßen: Svenja und Kaptan. Svenja schreibt und ist für das Lektorat verantwortlich. Ihre Gedichte könnten euch bereits aus der letzten Ausgabe bekannt sein. Kaptan, der schon einige Illustrationen beigesteuert hat, kümmert sich um musikalische Beiträge und Hörspiele. Sie sind auf unserer neu eröffneten Soundcloud-Seite zu finden. In der Ausgabe gibt es auch einen Gastbeitrag von Matthias, sowie Illustrationen von Claudia. Im Anhang werden alle vorgestellt.
Dem Aufbau nach schließt sich die zehnte Ausgabe der Letzten an. Sie ist ein Ganzes. Ich bin dem Leser dankbar, der sie als solches liest.