„O große Liebe gegen uns undankbare Menschen!“
Aspekte der Selbstfindung und Menschwerdung in Grimmelshausens Simplicissimus Teutsch und in der Continuatio
Torsten Menkhaus
Torsten Menkhaus (geb. 1969) liest Grimmelshausen als einen Gewährsmann für die philosophisch-theologische Gedankenwelt des 17. Jahrhunderts. Er zeigt ihn dabei als einen Schriftsteller, der seinen Lesern den Menschen als ein durch die Zeitumstände zerrissenes Wesen vor Augen führt. In dieser Untersuchung werden die literarischen Entwürfe, die Grimmelshausen zur Stellung des Menschen im Simplicissimus Teutsch und in der Continuatio entwickelt, vorgestellt und in den Ideenkontext der Zeit eingeordnet. Der Autor befasst sich vor allem mit anthropologisch-philosophischen und theologischen Fragestellungen und zeichnet am Romantext nach, wie und warum Grimmelshausen dem Menschen in seiner Literatur die Gnade Gottes zukommen lässt und ihn über den Akt der Selbstfindung zur wahren Menschwerdung anleitet.