Online-Märkte und Wettbewerbsrecht
Implikationen der Platform Revolution für das EU-Vertriebskartellrecht
Lea Katharina Kumkar
Die als „Platform Revolution“ bezeichnete sprunghafte Zunahme plattformbasierter Geschäftsmodelle hat im Handel zu weitreichenden und tiefgreifenden Veränderungen geführt. Das Geschäftsmodell der Online-Plattformen wirft dabei zahlreiche Rechtsfragen auf. Insbesondere das Vertriebskartellrecht ist von diesen Veränderungsprozessen betroffen.
Die interdisziplinäre Arbeit befasst sich mit der EU-kartellrechtlichen Bewertung vertikaler Sachverhaltskonstellationen mit Plattformbezug. Schwerpunktmäßig werden wettbewerbsbeschränkende Vereinbarungen im Plattform-Nutzer-Verhältnis und Vertriebsverbote über Online-Plattformen untersucht. Die Arbeit bietet einen Überblick über die rechtlichen Bewertungsmaßstäbe und setzt sich kritisch mit der einschlägigen juristischen und ökonomischen Literatur sowie der behördlichen und gerichtlichen Entscheidungspraxis auseinander. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei der von Wirtschaftsnobelpreisträger Jean Tirole begründeten Theorie zweiseitiger Märkte.
Diese Arbeit wurde mit dem Werner-von-Simson-Preis 2017 und dem Rudolf-Haufe-Nachwuchsförderpreis 2017 ausgezeichnet.