Ost – West – Global
Das sozialistische Fernsehen im Kalten Krieg
Thomas Beutelschmidt
„The iron curtain is a porous one“ – konstatierten amerikanische Beobachter bereits in den 1960er Jahren mit Blick auf das Fernsehen in Ost und West. Denn schon damals haben Programm und Technik die Systemgrenzen überschritten. Durch Interaktion und Vernetzung der Sender entstand bei aller Spezifik regionaler Binnenräume und Kalter-Kriegs-Rhetorik ein sich wandelnder transnationaler Kommunikationsraum.
In Ost – West – Global analysiert Thomas Beutelschmidt die multilaterale Medienkooperation der sozialistischen Staatengemeinschaft mit ihrer Internationalen Rundfunk- und Fernsehorganisation (OIRT) sowie den Distributionsnetzen Intervision und Intersputnik. Zugleich bestimmt die vorliegende Studie den Einfluss des sozialistischen Fernsehens und seiner Institutionen auf die globale Telekommunikation. Dabei kontextualisiert Ost – West – Global das Fernsehen des Ostblocks in den jeweiligen gesamthistorischen und politischen Rahmenbedingungen, den ideologischen Narrativen und sich überlagernden Machtdiskursen sowie den daraus resultierenden kulturellen Implikationen. Auf diese Weise ordnet sie die Strategien und Aushandlungsprozesse der Protagonisten ein und macht auch komplexe Entwicklungen nachvollziehbar.
Die Studie verfolgt einen grenz- und medienüberschreitenden Forschungsansatz, der Fragestellungen der Medien-, Kommunikations- und Technikgeschichte mit Perspektiven der Kultur-, Zeit- und Diplomatiegeschichte verbindet.