Persönlichkeit und Arbeitsleistung
Implikationen für das Personal-Management
Christoph Erdenberger, Robert Kalisiewicz
Persönlichkeitsmerkmale einzelner Personen sind in den vergangenen Jahren immer mehr in den Fokus von Überlegungen im politischen wie wirtschaftlichen Bereich gelangt, wenn es darum geht, berufliche Erfolge oder Leistungen zu beurteilen oder zu prognostizieren.
In den bisherigen Modellen zur Erklärung des Zusammenhangs zwischen Motivation, Arbeitsleistung und -zufriedenheit „fristen“ Persönlichkeitsmerkmale bisher eher ein Schattendasein. Die Persönlichkeit jedes Einzelnen prägt jedoch seine Wahrnehmung der Anreize und Arbeitsbedingungen und entscheidet somit letztendlich über die Stärke seiner Motivation und somit seiner Arbeitsleistung. Eine optimistische Grundhaltung, Aufgeschlossenheit gegenüber anderen Menschen und die Bereitschaft die Risiken des Lebens anzunehmen – alles Persönlichkeitsmerkmale – führt zu anderen Arbeitsleistungen als dies bei einer gegen-sätzlichen Ausprägung zu erwarten wäre.
Diese Persönlichkeitsmerkmale zu erfassen und in personalwirtschaft-liche Überlegungen einzubeziehen halten wir für eine zukünftig wichtiger werdende Aufgabe. Dies gerade vor dem Hintergrund, dass ein betriebliches Personalmanagement individuelle und betriebliche Ziele gleichgewichtet. Im Rahmen der Mitarbeiterführung ist die Bedeutung von Persönlichkeitsmerkmalen evident. Im Bereich der Personalentwicklung wird ein Fit zwischen Persönlichkeit und Arbeitsumfeld angestrebt. Welchen Stellenwert die Persönlichkeit bereits bei der Personalauswahl („Wird (nur) nach Persönlichkeit ausgewählt oder nach fachlicher Eig-nung?“) spielen sollte, bleibt eine spannende Frage, da hier gesellschaftliche Ziele, wie die freie Berufswahl, eingeschränkt werden könnten.