Poetik im Lichte der Utopie
Paul Celans poetologische Texte
Dorothee Köhler
Paul Celans poetologische Texte zeigen eine dialektische Bewegung: sie betrachten den unauflösbaren Wirklichkeitszusammenhang von Sprache und Geschichte «im Lichte der Utopie». Dabei wird die Sprache sichtbar als Verfügen über Objekte und Sich-Mitteilen von Subjekten, der Text als Mortifizierung und Zeugnis des Lebendigen, der Autor in rezeptiver Produktivität und der Leser in produktiver Rezeption, die Wirklichkeit als individuell-allgemeines Leiden an der Geschichte und die Utopie als erhofftes Anderes, das in ausgezeichneten Erfahrungen in der Wirklichkeit schon aufscheint.