Powerhalse / 10.000 km bis zur Powerhalse?
Verfahren,Vertr(äum)imm/t /Verwünscht
Marlene von der Becke
„Wir erfahren nur die Gegenwart, sonst nichts“ sagen die Buddhisten. Wie wahr ist das!
Nach so viel Chemotherapie musste ich in diesem „Jahr des Überlebens“ etwas tun, was vollkommen sinnlos war. „Durch die Leidenschaft lebt der Mensch. Durch die Vernunft existiert er bloß.“ Das war, was meine Freundin mir immer vorhielt: „Du bist reine Vernunft.“ Ich ließ den „Wahnsinn“ durch und wollte in 10/14 Wochen Windsurfreise endlich die Powerhalse können. Und habe gelernt: „Was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert unperfekt getan zu werden“ oder gar nicht oder später.
Ich fahre durch Deutschland, Frankreich, Spanien. Fahre bis nach Dänemark und fliege dann noch im Herbst nach Sardinien. Immer, immer wieder warte ich auf Wind, genauer gesagt auf den „richtigen“ Wind und übe die Halse, wenn der Wind dann mal stimmt.
„Was hinter dir liegt und was vor dir liegt, ist nichts im Vergleich zu dem, was in dir liegt.“ In mir wollte ich jetzt nicht Millionen verkorkste Leukozyten finden, sondern das Besondere! Was fand ich? Nichts außer Monstern und Ängsten. So hatte ich nicht gewettet. Erst die letzte Nacht auf meinem Roadtrip zeigte mir, dass ich doch eine „coole“ (Windsurferin) bin.
