Puppen – Huren – Roboter
Körper der Moderne in der Musik zwischen 1900 und 1930
Katharina Hottmann, Sabine Meine
Puppen, Huren, Roboter sind Körperbilder, in denen sich die massiven Herausforderungen des modernen Lebens an den menschlichen Körper abzeichnen. In einem Alltag, der seit dem 19. Jahrhundert zunehmend vom Rhythmus der Maschinen bestimmt wird, paßt sich der Körper dem Druck der Standardisierung und Mechanisierung an, wird aber auch zugleich zum Raum für entsprechende Gegenprojektionen, für das Nicht-Domestizierbare, Unbeherrschte.
Hysterische Frauenfiguren in der Oper, befreiende Tanzrhythmen in Kabarett und Revue oder Massenbewegungschoreographien im frühen Tonfilm spiegeln die sensible Befindlichkeit der modernen Gesellschaft. Rhythmus und Bewegung des Körpers legen Normen, Ängste, Wünsche frei, die sich dem Bewußtsein des Einzelnen entziehen.
Musik stellt dabei körperbezogene Prozesse und Vorstellungen dar, vor allem in Oper, Operette, Tanz, Musical und Film. Die Struktur von Musik kann aber auch körperlich gehört und empfunden werden, so daß Körperbilder auch in Instrumentalmusik nachweisbar sind.
Weitere Informationen erhalten Sie unter www.editionargus.de