Räume des Konsums
Über den Funktionswandel von Räumlichkeit im Zeitalter des Konsumismus
Kai-Uwe Hellmann, Guido Zurstiege
Ob Offline oder Online, Räumlichkeit spielt für jede Form von Konsum eine wichtige Rolle. Alles Konsumieren geschieht in Räumen, an Orten, mit Bezug auf eine reale oder virtuelle Umgebung. Räume tragen zur Orientierung bei, sie liefern ein Koordinatensystem des Konsums. Konsum kann immer verortet werden. Konsum ist nie freischwebend, sondern durchweg geerdet, räumlich bestimmbar und räumlich bedingt. Doch ist Räumlichkeit nicht bloß eine notwendige Bedingung der Möglichkeit des Konsumierens, sondern kann auch selbst zum Gegenstand des Konsums werden. So werden neuerdings die verschiedensten Räume konsumiert, seien es Landschaften, Städte, Gebäude oder das Innenleben eines Warenhauses, eines Theaters, eines Flughafens. Dabei eignet sich prinzipiell jeder Raum zum Konsumieren, ob als Mittel oder Selbstzweck, und dies gilt keineswegs nur für kommerziell genutzte Räume – eine Entwicklung, die in den letzten fünfzehn Jahren an Bedeutung rasant zugenommen hat und Thema des Buches ist: die zunehmende Produktion und Konsumtion von Räumen als Mittel und Zweck.