Rainald Goetz – Irre als System von Drees,  Jan

Rainald Goetz – Irre als System

Als sich Rainald Goetz im Sommer 1983 während seiner Lesung beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt mit einer Rasierklinge tief in die Stirn schnitt, bis das Blut auf seinen Text tropfte, forderte Jurymitglied Marcel Reich- Ranicki, Text und Tat voneinander zu trennen. Man solle sich allein auf »Subito«, diese »lobenswerte« Geschichte über den Irrenarzt Raspe konzentrieren. Der Schnitt wurde als reine Provokation denunziert, als schneide sich Dr. Dr. Rainald Goetz allein aus Punk-Attitüde. Dabei ist bereits der Text Programm: »Das ist doch alles ein Schmarren, sagte Raspe, das ist doch ein Krampf, was vozulesen, was eh in meinen Roman hineingedruckt wird, eine tote Leiche wäre das, die ich mitbringen täte und hier voll tot auf den Tisch hin legen täte, ich bin doch kein Blödel nicht, ich lege doch keinen faulig totig stinkenden Kadaver da vor sie hin, es muß doch BLUTEN, ein lebendiges echtes rotes Blut muß fließen, sonst hat es keinen Sinn, wenn kein gescheites Blut noch fließt.« Die Studie von Jan Drees zeigt mit Niklas Luhmanns Systemtheorie, warum der Schnitt zum Text gehört, weshalb »Subito« und der Roman »Irre« keine »faulig totig stinkenden Kadaver« sind, warum »lebendiges echtes rotes Blut« fließen muss.

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