Rechnungslegung zum fair value
Konzeption und Entscheidungsnützlichkeit
Jörg-Markus Hitz
Ausgangspunkt der Arbeit ist die anhaltende Hinwendung der kapitalmarktorientierten Rechnungslegung zur fair-value-Bewertung. Dieser Paradigmenwechsel gibt Anlass zu zwei Fragestellungen. Zum einen wird auf Grundlage einer Analyse der US-GAAP und der IFRS die Konzeption des Wertmaßstabes fair value herausgearbeitet und dessen Niederschlag in gegenwärtigen Standards dargestellt. Die Rechnungslegung zum fair value wird in einem zweiten Schritt einer umfassenden Zweckmäßigkeitsuntersuchung unterzogen, um den Beitrag zur Informationsfunktion zu erörtern. Auf Basis informationsökonomischer, investitions- und bilanztheoretischer Ansätze werden grundlegende Aussagen zur Informationsqualität des fair value, zur Begründbarkeit einer bilanziellen fair-value-Bewertung und zu den Eigenschaften eines fair-value-Gewinns gewonnen. Die Ergebnisse zeichnen ein differenziertes Bild der Entscheidungsnützlichkeit der Rechnungslegung zum fair value. Wesentliche Vorzüge, wie sie in der Debatte insbesondere von Standardsetzern vorgebracht werden, werden aus konzeptioneller wie empirischer Sicht relativiert.