Regionale Pflegekompetenzzentren
Innovationsstrategie für die Langzeitpflege vor Ort
Thomas Klie, Michael Monzer
Die Versorgung älterer, auf Pflege angewiesener Menschen ist eine der großen gesellschafts- und sozialpolitischen Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte. Der Anteil von älteren Menschen an der Gesamtbevölkerung in Deutschland ist hoch und steigt tendenziell weiter an. Etwa die Hälfte der Patienten in Allgemeinkrankenhäusern ist heute schon älter als 60 Jahre, über zwölf Prozent von ihnen sind von einer Demenzerkrankung betroffen.
Doch die Pflegeangebote – vor allem in Verbindung mit den Angeboten der medizinischen Versorgung – konkurrieren vielfach miteinander, statt aufeinander abgestimmt zu sein. Die starre Trennung der stationären und ambulanten Angebote produziert Effizienz- und Qualitätsverluste durch nicht miteinander verschränkte Leistungssysteme.
Um den absehbaren Versorgungsproblemen zu begegnen und die Vernetzung vor Ort zu optimieren, bringt die DAK-Gesundheit ein neues Konzept in die Diskussion um bessere Pflege ein. Regionale Pflegekompetenzzentren können die Zusammenarbeit aller Akteure unterstützen und damit vorhandene Ressourcen besser nutzbar machen.
Ziel ist es, die Situation von Pflegebedürftigen und deren Angehörigen unter Einbezug der besonderen Situation des Einzelnen zu verbessern. So kann ein regionales Pflegekompetenzzentrum einen wesentlichen Beitrag zu einer integrierten und bedarfsgerechten Infrastruktur leisten – insbesondere in unterversorgten Regionen. Digitale Anwendungen sind dabei ein wichtiges Element, um die Vernetzung zu erleichtern.
„Das Konzept der regionalen Pflegekompetenzzentren ist ein wichtiger Baustein zur strukturellen Weiterentwicklung der Pflege“, so Andreas Storm, Vorstandsvorsitzender der DAK-Gesundheit.