Roboterjournalismus, Chatbots & Co.
Wie Algorithmen Inhalte produzieren und unser Denken beeinflussen
Stefan Weber
Haben Sie gewusst, dass…
– bis zu 15 Prozent aller aktiven Twitter-Accounts automatisierte Bots sein dürften?
– ein amerikanischer Verlag rund 50.000 Bücher anbietet, deren Inhalte gänzlich automatisch erzeugt wurden?
– „begabte“ Algorithmen bereits komponieren, dichten, malen und filmen können?
– Textgenerierungs-Algorithmen seit einigen Jahren auch lernen zu „fühlen“, Witze zu machen und Metaphern zu verstehen?
Die Automatisierung der Inhaltserstellung ist die nächste Etappe der digitalen Revolution. Bisherige Software half menschlichen Autoren, Prozesse zu automatisieren, die bei der Produktion von Content nützlich sind. Nun machen sich Algorithmen und künstliche neuronale Netze auf, die Inhalte selbst zu kreieren. Künstliche Intelligenz wird zum neuen Kommunikator. Chatbots, Social Bots und intelligente persönliche Assistenten reden immer mehr mit.
Automatisierung und Robotisierung betreffen also längst nicht mehr nur die industrielle Güterproduktion. So sind auch Journalisten und Anwälte neuerdings mit „Roboterjournalismus“ und „LegalTech“ konfrontiert. Ist künstliche Intelligenz gar der schnellere, verlässlichere und kreativere Autor? Ist die Auslagerung an Algorithmen der Anfang vom Ende des kreativ denkenden Menschen?