Salzburg morgen
Neun Entwicklungen, die Salzburg prägen werden
Silvia Augeneder, Lukas Lengauer, Erich Mild, Jakob Reichenberger, Walter Scherrer, Walter Spielmann, Stefan Wally, Waltraud Winkler-Rieder
Auf der Basis von 41 Diskussionen im Rahmen der Veranstaltungsreihe JBZ-Montagsrunden hat ein Redaktionsteam versucht, Entwicklungen auszuwählen, die Salzburg bis zum Jahr 2030 prägen werden. Bei einer Befragung der TeilnehmerInnen der Montagsrunden wurde erhoben, welche anderen Entwicklungen bis 2030 von besonderer Bedeutung sein werden.
Wenn wir von Salzburg reden, meinen wir das Bundesland Salzburg mit seinen ökonomischen, ökologischen, gesellschaftlichen und kulturellen Merkmalen. Unter Entwicklungen verstehen wir die Veränderung von einzelnen Merkmalen. Solche Entwicklungen verstehen wir als „prägend“, wenn die Bewohnerinnen und Bewohner des Gebiets direkte oder indirekte Auswirkungen dieser Entwicklungen als für sie bedeutend einstufen würden.
Es wird eine Öffnung des politischen Systems geben, erzwungen durch sinkende Wahlbeteiligung, weniger Parteimitglieder, mehr WechselwählerInnen und weniger KandidatInnen.
Es kommt zu einer Kommerzialisierung von immer mehr Lebensbereichen. Immer mehr Bereiche des menschlichen Lebens werden durch spezialisierte, den Bedürfnissen der jeweiligen Zielgruppe angepasste, Marktangebote bedient.
Die Unterschiede zwischen Zentralraum und Süden des Landes nehmen zu. In einer zunehmend wissensbasierten Ökonomie wird die Abwanderung aus den ländlichen Regionen zunehmen.
Die Klimaerwärmung wird sich auswirken, besonders auf den Tourismus innergebirg, wo die Temperaturen schneller steigen werden.
Das Gesundheitssystem wird grundlegend reformiert sein, mehr Gesundheitsdienstleistungen und mehr Gesundheitsvorsorge sowie -erhaltung werden durch allgemeine Entwicklungen erzwungen werden.
Die soziale Polarisierung nimmt in Salzburg zu durch Verknappung von Wohnraum, „Ethnisierung“ von Armut und stärkerer Distinktion zwischen sozialen Schichten.
Zunehmende kulturelle Vielfalt in der Gesellschaft, unter anderem aufgrund des Nachrückens von Generationen mit Menschen mit Migrationshintergrund und der gesellschaftlichen Ausdifferenzierung.
Steigendes durchschnittliches Alter der Bevölkerung und daraus folgende Anforderungen u. a. an öffentliche Wohlfahrt, Finanzen, Kultur und Politik.
Internationalisierung des Lebens in Salzburg durch die ökonomische Globalisierung, die Massenmedien, die berufliche Spezialisierung und die Bildung.