Schloss Lannach 1938–1949
Heide Gsell, Stefan Karner, Philipp Lesiak
Die Geschichte des Schlosses Lannach während der NS-Zeit erschöpft sich keineswegs in seiner kurzzeitigen Funktion als KZ-Außenkommando. Bereits der breite Ansatz, mit dem seitens der Geschichtsforschung an die Aufarbeitung der NS-Zeit in Österreich herangegangen wird, belegt die Vielschichtigkeit, die einer umfangreichen Aufarbeitung der Geschichte des Schlosses Lannach zugrunde liegen muss. KZ-System, Zwangsarbeit, Wirtschaft, SS-Apparat, Wissenschaft im Nationalsozialismus, Zeugen Jehovas im Nationalsozialismus und die Entnazifizierung in der Zweiten Republik stellen schlaglichtartig die unmittelbaren Hintergrundthemenfelder der Geschichte von Schloss Lannach in der NS-Zeit dar. Ziel der Studie ist es, alle Aspekte der Geschichte des Schlosses Lannach zwischen 1938 und 1945/49 vor dem Hintergrund des NS-Regimes darzustellen. Hierbei wurden mehrere Schwerpunkte gesetzt und gemäß ihrer Priorität gereiht: Darstellung des KZ-Außenkommandos Lannach und der Schicksale der darin internierten Frauen Darstellung der Ereignisse zwischen 1945 und 1949, unter besonderer Berücksichtigung der Gründung der Lannacher Heilmittel GmbH Darstellung der Rolle des Instituts für Pflanzengenetik Lannach, dessen Mitarbeiter und Ausstattung Darstellung der lokalen Hintergründe in Lannach und der verschiedenen zwischen 1938 und 1945/49 im Schloss untergebrachten Einrichtungen