Schuld und Gewissensbiss
Ein Roman und neun Erzählungen
Emmanuel Bove, Thomas Laux
Sie sind ein junges, gewiss auch seltsames Paar, Pierre Changarnier und seine Freundin Violette. Changarnier lebt in einem schäbigen Hotelzimmer und ist arm, doch weiß er auch, dass in seinen vier Wänden nichts passieren wird, was seine Situation verändern könnte. Also macht er sich zusammen mit Violette auf, „dem Glück entgegenzugehen, da es nun mal nicht zu uns kommt“. Ihr Streifzug durchs nächtliche verschneite Paris verläuft aber anders als gedacht. Als sich ein kleiner Mann an ihre Fersen heftet und Changarnier ihn nicht abschütteln kann, kommt es zu einem Gewaltausbruch. Der Mann fällt zu Boden, und Changarnier glaubt, ihn umgebracht zu haben …
Die neun bisher unbekannten Erzählungen schildern dagegen den braven Irrsinn der Normalbürger in Friedens- und Kriegszeiten. Aber ob es um die noch einzutreibenden Schulden eines Toten, peinlich gewordene Eltern oder einen zudringlichen Witwentröster geht – auch diese erstmals übersetzten Geschichten sind Bove in kühl-ironischer Bestform.
Zum Weiterlesen:
„Emmanuel Bove. Eine Biographie“ von Raymond Cousse und Jean-Luc Bitton
ISBN 9783860347096