Selbst(er)findung
Grenzgänge zwischen Fetisch, Erotik, Unterwerfung und Modifikation des eigenen Körpers
Mark Benecke, Magic Zyks
Selbst in neueren Dokumentationen zum Thema Bodymodification kommt eine derartig professionelle, aber unbefangene Eindampfung auf den Zweck der Übungen nämlich die Selbstfindung der durchaus getriebenen Protagonistinnen und Protagonisten nicht vor. In diesem Buch von Magic Zyks finden sich humorvolle, exhibitionistische, entspannte Menschen, die mit einer Handfessel und einem Heißgetränk in der Hand auch mal gemütlich abchillen. Keines der Fotos und keine der Textminiaturen ist, bei aller notwendigen Nacktheit, voyeuristisch oder trivial. Magic Zyks hat nicht triefende Fantasien auf die Seelen anderer gepappt, sondern solide Persönlichkeiten dargestellt, die ihre Welt so vorstellen, dass es für keinen Normalo mehr hinnehmbar ist. Magic Zyks gelang, was sonst nur misslingen kann: Er portraitiert die Außenseiter und Freaks unserer Gesellschaft, stellt dabei aber nicht ihre Andersartigkeit oder ihren Fetisch in den Fokus, sondern den Menschen mit seinen schillernden Facetten.