Sicherer Umgang mit Messunsicherheiten
Entwicklung und Erprobung eines Unterrichtskonzepts zum Umgang mit Messunsicherheiten in den Jahrgangsstufen acht und neun am naturwissenschaftlich-technischen Gymnasium
Michael Plomer
„Das liegt an den Messfehlern“ oder „Chemie ist, wenn es stinkt, Physik, wenn es nicht gelingt“. Diese plakativen Aussagen von Schülern spiegeln sehr gut wider, wie das Experiment im schulischen Alltag wahrgenommen wird: Es wird nur zwischen ‚funktionierenden‘ und ‚nicht-funktionierenden‘ Versuchen unterschieden, wobei der Messfehler als Entschuldigung für das Nichtgelingen des Experiments zweckentfremdet wird. Dabei steckt hinter dem Begriff des Messfehlers eigentlich die Qualität des Experiments und damit die Aussagekraft der Ergebnisse. Dies ist einer der Gründe, warum der neutralere Begriff der „Messunsicherheit“ verwendet sollte. Da das kritische Hinterfragen und Bewerten von Messungen und Ergebnissen das tägliche Brot für den experimentell arbeitenden Naturwissenschaftler ist, sollte das Wissen um Messunsicherheiten den Schülern im Rahmen der Experimente des Physikunterrichts vermittelt werden. Da es trotz der fachlichen Bedeutung weitgehend keinen Eingang in den verpflichtenden Lehrplan des Gymnasiums gefunden hat, bietet Michael Plomer mit seinem vorliegenden Band eine Möglichkeit, diese Lücke unter Berücksichtigung aktueller fachdidaktischer Forschungsergebnisse zu schließen. Er präsentiert eine komplette, mehrfach in der Unterrichtspraxis evaluierte Unterrichtseinheit einschließlich Unterrichtsmaterialien. Die Einheit kann leicht auf die Bedürfnisse eigener Klassen – auch für andere Schularten – angepasst werden und darf für schulische Zwecke frei verwendet werden.