Sterben für den Glauben
Ursprung, Genese und Aktualität des Martyriums in Christentum und Islam
Thorsten Hoffmann, Klaus von Stosch
Der Begriff »Märtyrer« erfährt aktuell eine geradezu inflationäre Verwendung: Popstars und Prominente werden ebenso zu Märtyrern stilisiert wie islamistische Selbstmordattentäter. Eine intensive Auseinandersetzung mit der Theologie des Martyriums im Christentum und im Islam hilft dabei, dieses Phänomen zu verstehen und kritisch zu hinterfragen. Das Martyrium rührt an die Grundlagen des Menschseins, denn es gründet wesentlich in der Frage, wofür ein Mensch bereit ist, sein Leben zu geben. In diesem Sinne ist das Martyrium der »Ernstfall« des Glaubens, aber auch eine radikale Infragestellung weltlicher Machtansprüche. Das Buch stellt die wichtigsten Etappen der Entstehung einer Theologie des Martyriums im Christentum und im Islam vor, analysiert die Texte beider Religionen und verfolgt die Differenzierung und Problematisierung des Martyriums. Systematisch-theologische Fragestellungen werden ebenso behandelt wie die Verbindung von Martyrium und Terrorismus. Davon ausgehend versucht das Buch Antworten auf die hochaktuelle Frage zu finden, ob Kämpfer und Selbstmordattentäter tatsächlich als Märtyrer gelten können.