Steuercontrolling im internationalen Konzern
Aufbau eines Steuerinformationssystems
Andrea Kamp
Ein internationaler Konzern agiert in einem Umfeld vielfältiger und komplexer steuerlicher Anforderungen, die von der Konzernsteuerabteilung zu erfüllen sind und in deren Rahmen eine steuerliche Optimierung zu gewährleisten ist. Ein konzerneigenes Steuercontrolling dient dabei der Unterstützung der Konzernsteuerabteilung und wird zunehmend unverzichtbar. Im Mittelpunkt steht die zielgerichtete Informationsversorgung, begleitet von einer Planungs- und Kontrollfunktion zur Einbindung in die Konzernführungsebene.
Die vorliegende Arbeit widmet sich vor diesem Hintergrund dem Aufbau eines entsprechenden Steuerinformationssystems, das die Aufgaben eines Steuercontrollings erfüllt. In einer vorangestellten Analyse werden die Zielsetzungen und Aufgabenbereiche innerhalb der Steuerabteilung sowie die relevanten Schnittstellen zu anderen Zentralbereichen eines Konzerns systematisch aufgezeigt. Zu den betrachteten Aufgabenbereichen der Steuerabteilung gehören die Steuer-Compliance und die Steuerplanung, die an den Zielsetzungen der Risikominimierung sowie der Reduzierung quantitativer Zielgrößen (Steuerbarwert, Konzernsteuerquote) auszurichten sind. Auf Basis dieser Analyse erfolgt eine Definition des verwendeten Steuercontrollingansatzes. In einem nächsten Schritt werden anhand der erarbeiteten Ergebnisse die Anforderungen an ein Steuerinformationssystem abgeleitet. Der abschließende Teil zeigt die konkrete Umsetzung eines solchen Systems am Beispiel eines DAX 30-Konzerns. Das System enthält die Abbildung des steuerlichen Compliance-Prozesses zur Erfassung, Verwaltung und Auswertung der steuerlichen Bewegungsdaten. Darüber hinaus werden Ansätze zur Steuerplanung und deren Implementierung im Rahmen des Informationssystems aufgezeigt.