Strategisch denken
Albert A Stahel
Strategie ist kein Spiel. Mit ihrer Hilfe entscheiden Subjekte über das Schicksal von Objekten. Die Schweiz mit ihrer Wirtschaft, Politik und Armee ist heute der Spielball internationaler Akteure und begnügt sich mit der Rolle des Objekts. Im Interesse des Landes sollten die Entscheidungsträger mit einer zielgerichteten Strategie die Schweiz wieder zum Subjekt machen. Diese Studie leistet einen Beitrag zur Formulierung einer solchen Strategie.
Informationsstrategien, Marketingstrategien, Lernstrategien, Unternehmensstrategien.: Strategie ist zum Modewort geworden, das in allen Bereichen der Wirtschaft, Politik und Gesellschaft vorkommt. Dabei wird übersehen, daß der griechische Begriff “Strategik” die Wissenschaft der Kriegführung bezeichnete. Hat nun dieser Begriff eine Sinnentfremdung erfahren, oder gibt es Gemeinsamkeiten zwischen Kriegführung und der Bewältigung politischer und wirtschaftlicher Probleme?
Die Ausführungen der strategischen Vordenker Jomini, Clausewitz und Liddell Hart legen nahe, dass die Strategie im ursprünglichen Sinn auch für die Bewältigung von politischen und wirtschaftlichen Fragen eingesetzt werden kann, sofern diese durch eine Konflikt- und Wettbewerbssituation bestimmt sind. Wenn Politiker und Wirtschaftsführer mit Konflikten konfrontiert werden, müssen sie Gegenstrategien formulieren. Dazu sollten sie aber mit den Grundsätzen des strategischen Denkens vertraut sein. Zu diesen Grundsätzen gehören eine umfassende Lagebeurteilung sowie die Abstimmung der Ziele auf die verfügbaren Mittel.