Strategisches Affinity-Group-Netzwerkmanagement
Risikoreduzierung mittels koevolutionärer Anpassung an und Gestaltung von szenebasierten Netzwerkstrukturen aus fokaler Unternehmenssicht
Christian Göbel
Kooperationen und Netzwerke sind aus der heutigen Wirtschaft nicht mehr wegzudenken. Bei vielen Unternehmen hat die Vernetzung eine Komplexität erreicht, welche ein übergreifendes Beziehungsmanagement notwendig macht. Insbesondere auf szenebasierten Märkten (Affinity-Groups) sind Unternehmen gefordert ihre Beziehungsportfolios zu Konkurrenten, Zulieferern und Kunden optimal aufeinander abzustimmen und den Umfeldentwicklungen anzupassen. -Welche Strategien stehen Unternehmen zur Verfügung, um den Risiken einer unsicheren und dynamischen Umfeldentwicklung auf Affinity-Group-Märkten zu begegnen? -Wo liegen die Vor- und Nachteile der identifizierten Strategien und wann sollte welche Strategie verfolgt werden? -Wie sollte das Beziehungsnetzwerk eines Unternehmens aus Sicht dieser Strategien zu einem bestimmten Zeitpunkt gestaltet sein und wie sollte es sich im Zeitverlauf verändern? -Welche Fähigkeiten sind für ein derartiges Affinity-Group-Netzwerkmanagement erforderlich? Zur Beantwortung dieser Fragen erarbeitet der Autor zunächst einen theoretischen Bezugsrahmen aus betriebswirtschaftlichen wie auch soziologischen Ansätzen, mit der Koevolutionstheorie als metatheoretischen Basis. Die aus diesem Bezugsrahmen abgeleiteten theoretischen Richtlinien eines strategischen Netzwerkmanagements werden im Anschluss in einer empirischen Untersuchung auf deren praktische Relevanz hin analysiert. Die empirische Untersuchung wurde mittels Expertengesprächen in der Affinity-Group der Snowboarder vorgenommen. Nach einer kritischen Reflexion von Theorie und Empirie werden konkrete Handlungsempfehlungen für Unternehmen abgeleitet.