Tôkyô 2020: Olympia und die Argumente der Gegner
Andreas Singler
Die Olympischen und Paralympischen Spiele in Tôkyô 2020/21 stießen in Japan von Anfang an nicht nur auf Zustimmung. Große Bedenken äußerten z.B. Atomkraftgegner und Betroffene der Dreifachkatastrophe von 2011. Sie kritisieren nach wie vor, dass die „Wiederaufbau-Spiele“ dazu missbraucht würden, den Atomunfall von Fukushima vergessen zu machen.
Andere lehnen zudem sportliche Megaevents im Kern ab. So steht Olympia als Motor von Gentrifizierung und Sozialabbau auch in Tôkyô in der Kritik. Ferner werden wachsender Nationalismus und zunehmend Gefährdungen der demokratischen Kultur mit Sorge beobachtet und mit Olympia in Verbindung gebracht.
Mit der 2. Auflage des Bandes rücken die Korruptionsvorwürfe gegen Tôkyô 2020 noch stärker in den Mittelpunkt. Beleuchtet wird auch Japans problematischer Umgang mit der Corona-Krise, der die auf 2021 verschobenen Spiele an den Rand des Scheiterns brachte.