Treppauf Treppab
Ein Künstler in der Pandemie
Tom Walter
Am 22. März 2020 startete der erste Lockdown in Deutschland. Der Anfang vom Ende. Anfangs dachte ich, dass der Spuk zwei/drei Monate
dauert und sich das Leben dann neu ordnet. Wie man weiß, ist das ein falscher Gedanke gewesen. Es wurden Einschränkungen im öffentlichen Leben
beschlossen: Schulen und Kitas machten dicht, Veranstaltungen wurden untersagt, Kirchen wurden zugemacht und auch private Feierlichkeiten waren verboten. Und genau in diesen verbotenen Bereichen spielte sich mein Berufsleben ab. Auf einen Schlag war ich arbeits,- und erwerbslos. Das Jahr 2020 war für mich gelaufen. Veranstaltungen unmöglich, Einkommen gleich null – wunderbar. Nun galt es, das ganze Theater auszusitzen. Der Glaube daran, dass bald alles wieder ist, wie es einst gewesen war, trug mich durch die Wochen und Monate. Aber es wurde nichts besser, es wurde infiziert
und gestorben als gäbe es kein Morgen. Wir alle klebten vor den Fernsehern, in der Hoffnung, irgendetwas Positives zu erfahren. Das aber kam nicht. Und so verging die Zeit. Die Decke fiel mir auf den Kopf. An einem Tag im September 2020 rauschte ich zu meiner Apotheke, um mich mit Medikamenten zu versorgen. Dieser Tag sollte schon wieder mein Leben verändern.
Unterwegs – treppauf, treppab durch den Osten Berlins, verbrachte einer aus der Spezies der Künstler die Zeit der Pandemie als Bote für eine Apotheke.
Spannende, lustige auch anrührende Geschichten aus den Hochhausschluchten Berlins erwarten euch, aufgeschrieben von jemandem, dem diese Neubaublock-Welt vollkommen fremd war. Längst hatte er vergessen wie schwer es ist, glücklich zu sein.
Ein Zeitdokument? Vielleicht.
Die Welt hat sich verändert und ganz besonders die Menschen.