Trotzdem fröhliche Grüsse!
Otto Morach und Johanna Fülscher – ein Postkartenwechsel
Patricia Bieder, Hugo Stüdeli
Das Buch gibt Einblick in den regen Postkartenwechsel zwischen Otto Morach (1887–1973) und Johanna Fülscher (1893–1978) aus dem Jahr 1918. Morach gilt als Hauptvertreter des Schweizer Kubismus und war Mitbegründer der Künstlergruppe Das Neue Leben. Neben seinen expressionistisch-kubofuturistischen Gemälden und Zeichnungen hat er sich auch in verschiedenen Bereichen der angewandten Kunst hervorgetan, vom Werbeplakat bis hin zu Textilkunst und Marionettentheater. Die aus Winterthur stammende Johanna Fülscher hat Puppen, Kissen und Taschen entworfen und war als Malerin, wissenschaftliche Zeichnerin und Illustratorin aktiv – so hat sie etwa das bekannte Kochbuch ihrer Schwester Elisabeth Fülscher mit Zeichnungen ausgestattet.
Die rund hundert von Morach und Fülscher eigenhändig gestalteten Postkarten werden in diesem Buch erstmals und in chronologischer Reihenfolge gezeigt. Sie zeugen von einem vertrauten Kontakt: Neben Reflexionen über das eigene Schaffen werden heitere Alltagsgeschichten zum Bildmotiv. Ebenso eindringlich sind persönliche Nöte, die Gefahr der Spanischen Grippe oder Gedanken an den Krieg dargestellt. Die reizvollen Sujets erweisen sich als aussergewöhnliche Quelle für das weitere Verständnis der beiden künstlerischen Positionen.