(Un)geliebtes Muster
Neue Einsichten zum Haus Am Horn
Stefan Matz
„Über das Haus Am Horn kann man natürlich verschiedener Meinung sein. (.) Daß es nicht von mir gebaut wurde, hat seine wohlüberlegten Gründe, die aus der inneren Struktur des Bauhauses resultieren und die ein Nichteingeweihter nicht ohne weiteres durchschauen kann.“ (Walter Gropius)
1923 wurde oberhalb des Weimarer Ilmparks anläßlich der Bauhausausstellung das Musterhaus „Am Horn“ errichtet. Nach langem Dornröschenschlaf aufwendig rekonstruiert und zum Weltkulturerbe erhoben, läuft es nun Gefahr, zu einem Tempel kultischer Bauhaus-Verehrung zu werden.
Mit kritischen Fragen widersetzt sich der Autor diesem Mythos und liefert eine umfassende Bestandsaufnahme der Geschichte des Hauses und der verschiedenen Einflüsse, die zu dessen Entstehung führten. Dabei kommt er zu überraschenden Erkenntnissen, welche die bislang unbestrittene Urheberschaft Georg Muches ernsthaft in Zweifel ziehen. Vielleicht muß die Geschichte des einstigen „Musterhauses“ tatsächlich neu geschrieben werden.