Velvet Curtain
Karl M Gauss, Reinhart Mlineritsch
Mit einem Text von Karl-Markus Gauß
Mit Bildern von äußerster Präzision und Schärfe, die gewöhnliche und bedeutungslose Dinge unseres Alltags in den Vordergrund rücken, erschließt der Fotograf Reinhart Mlineritsch dem Betrachter eine ungeahnt poetische Welt.
Reinhart Mlineritsch ist ein Zauberer der Fotografie, der uns daran erinnert, dass wir die Dinge der Welt noch längst nicht kennen. Mit dem neugierigen Blick des Entdeckers und der Fertigkeit eines Fotografen, der auf der Höhe seiner Kunst steht, erkundet er unsere Umwelt, als wäre sie unbekanntes Gelände und der Alltag eine Terra incognita. Ob es sich um eine dünne Haut aus Eis handelt, die sich auf einem Teich gebildet hat, einen sandigen Hügel, der mit schütterem Haar bewachsen ist, um weggeworfenes Gerät oder um Abfallprodukte industriellen Verschleißes – die Objekte, die Reinhart Mlineritsch auf penible, technisch perfekte Weise abbildet, haben so gar nichts Sensationelles, Spektakuläres an sich. Sensationell, spektakulär werden sie einzig durch die Weise, wie sie dieser Fotograf erfasst und für uns neu sichtbar macht. Mit seinen präzisen wie poetischen Bildern ruft Reinhart Mlineritsch ins Gedächtnis, dass die Dinge noch in Bewegung sind und wir die Welt auch ganz anders sehen könnten.
„Hier geht es nicht um Inhalte, sondern um Formen, um Oberflächen und Strukturen. Und den Versuch, in einer Welt der permanenten Reize den stillen Dingen ein Geheimnis zu entlocken.“ Photo Technik International
„Die Kunst der Lichtinszenierung ist auf diesen Bildern zur Vollendung gebracht.“ FAZ