Veränderungen des Wasser- und Elektrolythaushaltes durch Osmotherapeutika
Miklos Halmagyi
Die Osmotherapie, d. h. die therapeutische Anwendung hauptsächlich hypertoner Infusionslösungen mit dem Ziel, das Wassergleichgewicht des Organismus zu beeinflussen, hat in den letzten Jahren in vielen Bereichen der klinischen Medizin eine zunehmende Bedeutung erlangt. Es sei hier nur an die Behandlung des akuten Himödems durch osmotherapeutische Maßnahmen erinnert. Aber auch die Intensivtherapie konfrontiert den behandelnden Arzt ständig mit Fragen der Anwendung hypertoner In fusionslösungen. In allen diesen Fällen ist es vor allem der Anaesthesist, von dem direkt bei seiner klinischen Tätigkeit oder indirekt als Konsiliarius besondere Kenntnisse auf diesem Gebiet erwartet werden. Für ihn war es bisher jedoch gar nicht leicht, sich über die theoretischen Grundlagen und die praktische Anwendung der Osmotherapie umfassend zu informieren. Die vorliegende Monographie könnte ihm hierbei eine große Hilfe sein. Mit der wachsenden Bedeutung der hypertonen Osmotherapie in vielen Bereichen der klinischen Medizin ergab sich immer stärker das Bedürfnis, einen Weg zur quantitativen Beurteilung der Wirksamkeit verschiedener Therapeutika zu finden. Eine kaum zu übersehende Zahl von Original mitteilungen und zusammenfassenden Darstellungen beschäftigen sich mit dieser Frage. In fast allen Arbeiten wird jedoch jeweils nur ein be stimmter Teilaspekt des Problems erfaßt. Der Autor hat sich daher die Aufgabe gestellt, an einem einheitlichen Kollektiv unter standardisierten Bedingungen alle diejenigen Daten gemeinsam zu erfassen, die für die Beurteilung der hypertonen Osmotherapie von Bedeutung sind. Insbe sondere stellt er die Frage 1. nach den Veränderungen der zirkulierenden Blutmenge und Blutzusammensetzung sowie 2. nach den Wasser- und Elek trolytverlusten, die unter der hypertonen Therapie auftreten.